Im vorherigen Blog Post haben wir gesehen wie das Hirn grob funktioniert und wie es zur sogenannten Denkblockade kommt. Wir wissen also, dass wenn unser Reptiliengehirn eine Situation identifiziert, die es in der Vergangenheit als negativ oder positiv gespeichert hat, aktiviert das im limbischen System, dem Lust- und Unlustareal, eben die korrespondierenden Emotionen.
Heißt also, immer wenn eine von unserem Stammhirn als gefährlich gespeicherte Situation auftaucht, geht der Autopilot an und unser Körper produziert Kampfhormone (wie Frau Birkenbihl das immer so schön sagte). Mit einem derart erhöhten Adrenalinspiegel fällt es uns ziemlich schwer besonnen auf eine Situation zu reagieren. Früher als Höhlenmenschen war dieses Verhalten durchaus legitim um das Überleben zu sichern, aber in unserem Zeitalter gibt es kaum noch Situationen, in denen es tatsächlich um Leben und Tod geht – es fühlt sich aber genauso an, weil unser Körper eben genau die gleichen Hormone produziert.
Was kannst du also aktiv tun um wieder kool und geschmeidig zu werden?

Nr.1: Bitte Lächeln!
Jeder weiß es: Lachen entspannt ungemein! Genauso entspannend wirkt es auch in Situationen, in denen uns der Kragen platzt: Schafft es tatsächlich jemand uns zum Lachen zu bringen, sinkt unser Frustrationslevel. Neurophysiologisch betrachtet drückt ein Muskel gegen einen Nerv, der wiederum unserem Gehirn suggeriert, dass wir fröhlich sind und es werden Glückshormone produziert (Serotonin, Dopamin…). „Freudehormone fressen Kampfhormone“, wie Motivationstrainerin Vera F. Birkenbihl es mal sagte, bereits 10 Sekunden reichen um uns aus der kritischen Marge rauszubringen. Wenn man niemanden hat, der einen zum Lachen bringt, muss man sich eben selbst helfen. Ab mit dir, irgendwohin wo du ungestört bist und lächel 60 Sekunden lang. Es mag sich am Anfang komisch anfühlen – aber zieh es durch, es hilft!

Nr.2: Alles mal eben in Relation setzen
Ok, du bist sauer, du kochst vor Wut, deine Kollegin hat dich gerade vor versammelter Mannschaft beleidigt. Das ist echt nicht kool und ich kann verstehen, dass du ihr gerne verbal die Fresse polieren möchtest – aber halt mal kurz inne. Gewalt erzeugt Gegengewalt und jede Gewaltreaktion rechtfertigt laut diesem Prinzip eine Gegenreaktion die auf Gewalt gründet. Was bringt dir das langfristig gesehen?
Um aus dieser negativen Endlosschleife rauszukommen helfen höhere Ziele, zB. „mein volles Potential nutzen“ oder Ähnliches. Immer wenn du in so eine Situation kommst, frag dich welchen Nutzen dir das langfristig für deine Entwicklung bringt – auf geschäftlicher, geistiger, mentaler, privater Ebene. Du wirst merken wie unbedeutend dieser Zwischenfall in Relation ist – Ist es das wert deine Energie dafür zu verschwenden?

Nr.3: Win or Lose!? Double Win!

Was fühlt sich besser an? Seinen Kampfhormonen zum Opfer fallen, sich wie ein Bekloppter aufführen und aggro sein oder die Situation packen, um 180 Grad drehen und gelassen wie ein Zen Meister sein?
Unser Stammhirn kennt nur „Gewinnen“ (= Überleben) und „Verlieren“ (= Tod) – also wollen wir möglichst immer gewinnen und ja nicht verlieren (= sonst tot). In unserer heutigen Zeit sind diese Denkmuster überholt und blockieren unser Potential. Hab ich gewonnen, wenn ich meine Kollegin beleidige? Kurzfristig fühl ich mich vielleicht besser. Aber frag dich mal was gewinnen für dich bedeutet? Für mich bedeutet es, gelassen sein zu können oder in einer schwierigen Situation schnell wieder die Fassung zu gewinnen. Zu wissen, dass dieser Zustand sich entspannter anfühlt als der jetzige, spornt mich massiv an all meine Widerstände, die in dem Moment aufkommen (limbisches System – Unlust) zu überwinden und mich darauf zu besinnen was ich langfristig erreichen möchte. Wenn ich das schaffe, und in den entspannten Zustand komme, gibt mir das eine Extraportion Glücksgefühle, ich belohne mich doppelt – nicht nur bin ich wieder gelassen, sondern ich habe mich selbst überwunden und habe es gemeistert (das braucht Übung, aber es geht!). Wie gesagt, ein doppelter Gewinn!

Was sind deine höheren Ziele?

Nr.4: Tapetenwechsel
Wir fahren in Urlaub um Energie zu tanken. Ein anderer Ort, ein anderes Land inspirieren uns (lat. inspiratio, in „hinein“, spiritus „Geist“). Das gleiche Prinzip gilt bei einer akuten Stresssituation. Ok, man muss nicht gleich das Land verlassen, aber evtl. das Zimmer, die Wohnung, das Haus. Setz dich in Bewegung und bring dich in einen anderen Raum = in eine andere Situation. Du kannst leichter Energie tanken, wenn du dich an einen Ort begibst, an dem du dich wohl fühlst. Um es energetisch auszudrücken: Das Energielevel ist von Raum zu Raum unterschiedlich, verlässt du einen energetisch negativ geladenen Raum, hast du bessere Chancen dich energetisch wieder positiv aufzuladen, als wenn du an dem Ort mit der negativen Schwingung bleibst.

Man muss nicht gleich verreisen – geht einfach mal raus in die Natur! (Das ist apropos Ellie Bullen, folgt ihr auf IG wenn Reisen und vegetarische Ernährung euch interessieren!)

Nr.5: Lebenselixier
Was auch gut tut ist: Wasser! Es reinigt und belebt. Wasch dir die Hände, das Gesicht, trink einen Schluck. Gerade in einem zermürbenden Streitgespräch kann Wasser das Gehirn klar machen. Konzentrier deine Gedanken darauf wie das Wasser dich wieder klar in der Birne macht!
Um es mal für alle Nerds biophysikalisch zu erklären: Laut Dr. Barbara Hendel und Biophysiker Peter Fereira ist Wasser für unser Bewusstsein zuständig, da es unsere Gedankenprozesse, Gefühle und Stimmungen ermöglicht (Water & Salt, the Essence of Life, 2003). Wassermoleküle und Quarzkristalle haben den gleichen geometrischen Körper, einen Tetraeder (Pyramide), der Wasser seine kristalline Struktur verleiht. Wasser ist also wie flüssiges Quartz, die Einheitlichkeit und Stabilität seiner Atome machen aus Wasser einen perfekten Empfänger und Sender elektromagnetischer Wellen. Baba oder!?

Das Meer hat nicht umsonst so eine starke Anziehungskraft – wir bestehen zu ca. 50% aus Wasser

Hast du noch Tipps? Wie schaffst du es aus der Denkblockade? Schreib deine Tipps in die Kommentare!

Quellen:
Lubbock, Philippa (2010): Life Alignment
Birkenbihl, Vera F. (1993): „Pragmatische Esoterik – Der kleine Weg zum großen Selbst“, Vortrag an der TU München
youtube: Vera F. Birkenbihl – Pragmatische Esoterik