#DEPLETION
#RICHNESS
#PARADOX

 

Stück Baklava?

Die Welt der Manifestationen ist geprägt von Diskriminierung. Es ist laut, bunt, fett – reich an allem, was möglich ist. Baklava, wie Baba Ram Dass es treffend formulierte – Schicht für Schicht für Schicht. Und diese Welt macht mir manchmal Kopfschmerzen – ihr Reichtum und all seine Ausprägungen sind mir manchmal einfach viel zu viel. Die Kategorisierung von Dingen und Lebewesen. Die Schubladen, in die wir zT. gewaltvoll und/oder unabsichtlich – gedrängt werden. Alles muss verstanden, kategorisiert und somit kontrollierbar werden. Allerdings ist das einzig Beständige die Veränderung. Als ich den Satz vor 8 Jahren das erste Mal hörte, war meine Reaktion so viel wie „Na dann, ciao. Das wird ja nie was.“ Es wird nie was kein Opfer der Umstände zu sein.

Und dann begann ich über den Taoismus zu lernen, über den Zen Buddhismus und meditierte. Das Alles, das Nichts. Zu verstehen mit dem Verstand eher ein sinnloses Unterfangen. Das Alles, das Nichts kann man nicht über den Verstand verstehen. Vielmehr hat man das Glück, es zu erleben und sein Bewusstsein über die Verstandesebene hinaus zu erweitern. Dann weiß man „es“, man kennt das Alles, das Nichts. Ich sollte es erleben – nicht einmal, sondern mehrmals – ein seltenes Glück, sollte man mir später erzählen. Wie soll ich das jemandem erklären? Wie soll ich jemandem erklären, dass Zeit und Raum sich aufgehoben haben, ich die Dreidimensionalität verlassen habe und gleichzeitig voll da war? Wie soll ich ihm erklären, dass mir eine halbe Stunde vorher noch alles auf den Sack ging, nichts war da, wo es hätte sein sollen und danach war alles hell und wie verzaubert, alles am richtigen Fleck. Kennt ihr die Disneyfilme, in denen alles funkelt und strahlt wenn Magic passiert? Ich hab das in echt gesehen. Drei Tage lang wanderte ich das erste Mal komplett verstrahlt durch mein Leben.

Obwohl es die Bahnen bricht und mit jeder neuen Erfahrung des Alles, des Nichts es immer normaler wird, kommt unweigerlich irgendwann ein Punkt, an dem man Menschen interagieren und sich streiten sieht und auf einer Ebene gar nicht mehr versteht, weshalb diese Seelen ihre Zeit in dieser Inkarnation auf diesem Planeten in diesem riesigen, unendlichen Universum mit nichtigen Problemen verschwenden. Von da oben aus betrachtet, wirkt das alles ziemlich lächerlich. Ja, ich ehre die Tatsache, dass es Leid gibt und wir es durchleben, um zu lernen. Und ja, ich streite mich auch ab und zu. Und ja, ich wachse auch an meinem Leid. Aber ab welchem Punkt ist Leid überhaupt Leid?

Buddha sprach von Anhaftungen. Sie erzeugen Leid. Ausnahmslos.

Das Selbst erfährt kein Leid, das Ego tut es. Das Hirn denkt sich ein Szenario aus und so soll es laufen. Das Ego haftet an Dingen, Menschen, dem Leben. „Gib es mir zurück! Es ist meins!“ „Wenn du mich verlässt, hab ich keinen Grund mehr zu leben“ – Sieh mal einer an. Kommt uns doch bekannt vor.

 

Ciao Kakao, eh Instaschwamm, eh Instagram!

Es war 2014 im Herbst, als ich erfahren hab, was meine karmische Aufgabe auf der Erde ist. Im Zeichen des Zwillings geboren, gerade als die Sonne kurz ein paar Grad wieder zurück in den Stier wanderte, bin ich geboren: Der Brückenbauer zwischen Geist (Zwillinge) und Materie (Stier). Und manchmal ist diese Aufgabe alles andere als einfach. Schon gar nicht in unserer heutigen Zeit, in der das Internet das Aufkeimen und Wuchern von Manifestationen nur noch rasanter erscheinen lässt. So rasant, dass ich vor ein paar Tagen beschloss meinen Instagram Account für eine Woche abzumelden. Ciao Welt! Aber von welcher Welt verabschiedete ich mich denn? Die Welt, die mir auf Basis von Äußerlichkeiten und eigenen Filtern, nicht zuletzt durch Social Media, sagen wollte wie ich sei oder wie mein Leben sei?

Ich weiß es besser, als solcherlei Aussagen ernst zu nehmen, aber es hat etwas mit mir gemacht und es begann schon einiger Zeit vorher.

Mich störten Aussagen, wie „Bei dir ist ganz schön viel los im Moment!“ (bezogen auf meine Arbeit). Erstens verstand ich nicht, warum auf einmal Menschen soviel Interesse an meinem Leben zu haben schienen, da in meinem Leben immer schon viel los war und ich im Schnitt jeden Tag ca. 10h arbeitete. Zweitens ging mir das zu nahe. Da drang jemand (unabsichtlich) ungebeten in mein Leben. Ich musste in mich hineinschauen, um zu sehen, was mich dabei störte. Immer mehr wuchs der Wunsch mich zurückzuziehen. Nicht im klassischen Sinne des Einsiedlers. Eher eine Art Rückbesinnen auf das Wesentliche. Denn das ist es, was mir persönlich immer mehr fehlte: Das Wesentliche.

Ein Beispiel, für meinen Wunsch nach Rückzug, ist das perfekte Marketing von Menschen in meiner Berufssparte, wie zB. Coaches, Trainer, Meditationslehrer und sonstigen Heilern etc. pp. Ich habe nichts dagegen, dass sie sich darstellen – irgendwie muss man sie schließlich sehen, sagte ich immer. Und dennoch, etwas stresste mich (nicht bei allen). Als ich 2014 erfuhr was meine Lebensaufgabe in dieser Inkarnation sein sollte, fuhr ich heulend nach Hause. Ich wollte doch einfach nur ein Haus, einen Mann und ein Kind, sagte ich schluchzend. Stattdessen sollte ich die Schwere der Welt reduzieren, indem ich Geist und Materie verband. Warum ich? Ich schluchzte weiter.

Seither habe ich verschiedene Philosophien kennengelernt und in einem Punkt sind sie sich alle einig: Auf dem Weg zur Erleuchtung/Befreiung steht dir einzig und allein dein Ego im Weg. Jedes Mal, wenn du eine Anhaftung löst, kommst du dem Alles, dem Nichts näher.

SAT – CID – ANANDA
Pure Existence – Pure Awareness – Pure Bliss

Obwohl das Marketing vieler schick ist, wirkt es oft so weit weg von Sat Cid Ananda. Es wirkt durchkalkuliert, mit schönen Strichen, Farben, Schriften und Fotos – das Paradoxe daran? Ich arbeite genau auf der gegenüberliegenden Seite: Ich bin Brand Designerin und Fotografin. Fuck. Wie fucking paradox ist das denn bitte? Wie stellt man sich also dar, ohne sich darzustellen, also ohne anzuhaften?

✐ Erstens sollte ich an-erkennen, dass ich, als Brückenbauer zwischen Geist und Materie eben genau dieses Paradox lösen soll, indem ich beide Jobs zusammen und unabhängig voneinander arbeite, die zu vereinen ethisch, moralisch, logisch eine kleine Denkaufgabe ist: Ich arbeite als Kinesiologin, also bewusstseinserweiternd (Geist) und gleichzeitig habe ich einen weltlichen/kapitalistischen Job (Materie).

✐ Zweitens sollte ich daraus erkennen, dass ich meiner inneren Stimme folgen darf und soll

Ich traf also drei wichtige Entscheidungen:

  1. Ich möchte mich und meine Arbeit zur Bewusstseinserweiterung nicht teuer verkaufen, Selbstermächtigung muss kein halbes Monatseinkommen kosten, daran glaube ich nicht
  2. Ich möchte mein Bewusstsein nicht dafür benutzen, um mich zu verkaufen, daran glaube ich nicht – ich möchte mein Bewusstsein dafür benutzen Bewusstsein zu erweitern
  3. Ich möchte meine Besuche auf den sozialen Medien reduzieren – ich glaube nicht an Traffic, Algokäse und seine Mutter

Der Zen Meister weiht ein: Wie zum Fick kam ich zu dieser Erleuchtung?

Was geschah als ich mich für ein paar Tage abgemeldet habe? Eins meiner Ziele war es, zu beobachten, was das mit mir macht. Und es hat etwas mit mir gemacht. Es bestätigte, was ich seit geraumer Zeit fühlte: Ich wollte meine alte Ruhe. Wir leben in einer Welt der Dauerbeschallung. Ich komme aus einer Zeit, in der ich als Kind nur zu bestimmten Uhrzeiten fern sehen durfte, in denen es Kassetten gab, die man zurückspulen musste, in denen es zu Hause kein Internet gab, geschweige denn einen Computer. Mit 10 Fingern schreiben lernte ich auf der Schreibmaschine. Gebrauchsgegenstände wurden repariert. Meine Kleidung, aus der ich rausgewachsen war, bekam meine Cousine.  Ich teilte einige Jahre mein Zimmer mit meinen jüngeren Brüdern.

Was diese Zeitqualität so von unserer heutigen unterscheidet ist eindeutig: Vieles ging im Vergleich zu heute schwieriger oder langsamer. Was ist daran gut?

Während ich 2014 noch auf meine digitale Spiegelreflex sparte, kaufte ich die analoge Canon AE-1. Was die analoge Spiegelreflex von der digitalen unterscheidet sind Parameter, die den Handlungsspielraum reduzieren. Ich setze einen Film mit einer bestimmten Lichtempfindlichkeit ein – ist ein Film mit einer bestimmten ISO eingelegt bestimmt dieser meine restlichen Einstellungen. Ich fokussiere manuell, es gibt keinen Autofokus. Sobald ich abdrücke öffnen die Blendenblätter und Licht fällt auf den Film. Das Bild ist im Kasten. Nachschauen, ob meine Einstellungen gut waren, kann ich nicht. Das sehe ich erst, wenn ich den Film entwickele. Was ist daran gut?

Die Fotos, die analog entstehen tragen ein höheres Bewusstsein. Es ist ein Bruchteil der Sekunde und doch trugen viele bewusste Entscheidungen dazu bei. Die Parameter, die meinen fotografischen Handlungsspielraum reduzieren, reduzieren gleichzeitig die Flusen meines Hirns auf der geistigen Ebene.  Ich musste mich aufs Wesentliche besinnen. No space for Flusen.
Auch heute noch sind Menschen manchmal erstaunt, wenn ich mir Zeit lasse in der digitalen Fotografie und nicht sofort auslöse. Das höhere Bewusstsein der analogen Technik ermöglicht mir höhere Präzision – ich arbeite langsamer, entspannter und dadurch genauer. Ich konzentriere mich auf das Wesentliche.

Und genau das ist der Knackpunkt. Was ist das Wesentliche für mich als Erschaffer? Wie führe ich meinen Auftrag aus und verbinde Geist und Materie in einer Welt der Dauerbeschallung? Um meinen Auftrag auszufüllen, kann ich wohl kaum aus den sozialen Medien endgültig verschwinden (ja, das war ein Plan!) – zumindest nicht zum heutigen Zeitpunkt. Wenn ich Bewusstsein erweitern soll, muss ich an die Front und diese schließt eine beschallte Welt mit ein. Ich möchte weiterhin da sein, aber meine Rolle ernster nehmen und von innen heraus genauer produzieren, um so Material mit höherem Bewusstsein zu erschaffen und eine bessere Inspiration zu sein. Dafür werde ich meine Anwesenheit auf den Plattformen reduzieren. Nur so kann ich in einer höheren Kreativität bleiben. Das haben mir letzten Tage deutlich gezeigt. Ich habe effizienter gearbeitet und ich habe eine enorme Ruhe genossen. Was ich spannend fand, btw, war auch die Tatsache, dass ich weiterhin die Accounts meiner Kunden betreute und mir dies nichts ausmachte (es fühlte sich gleich an, ob ich am Rechner etwas für den Kunden arbeitete oder in seinem Account arbeitete). Auch habe ich mich viel verbundener gefühlt, entspannter. Mehr bei mir. Das höhere Bewusstsein der Zeitqualität vergangener Zeiten füllte den Raum. Und sie darf bleiben.

Das Ganze wird sich einspielen – Es wird ein Experiment und es bleibt spannend. Denn, das einzig Beständige ist die Veränderung!

 

Hör auf deine innere Stimme – bevor sie plärrt!
NAMASKAR!

Deine KINESIOLOGIN
Effron-Genie🧚‍♀️⚡️