Das Leben ist voll davon: Entscheidungen!

Vorgestern fragte mich meine Freundin, während ich gerade in der Küche stand und den Abwasch erledigte: „Wie triffst du eigentlich große Entscheidungen?“
Ich hielt kurz inne und dachte nach. Entscheidungen? Wann habe ich das letzte mal eine große Entscheidung getroffen und wie tat ich das? Gähnende Leere in meinem Meisenhirn. Gute Frage.
„Hm, definitiv nicht mit dem Hirn. Die Entscheidung trifft sich von selbst!?“ War meine Antwort.
Tatsächlich konnte ich mich nicht bewusst an eine Anstrengung des Versuchs der Entscheidungsfindung erinnern. Entscheidungen trafen sich von selbst, genauso wie das aufs Klo gehen. Und warum auch nicht?
Wo steht denn geschrieben, dass das Treffen großer Entscheidungen anstrengend sein muss!?
Und wieso fällt es vielen Menschen schwer und wieso scheint es mir keine Mühe zu bereiten?

Zugegeben, war das nicht immer so. Ich war früher ziemlich verkopft. Probleme versuchte ich mit dem Kopf zu verstehen. Mein Umfeld sagte mir auch Dinge, wie „Du musst die Pros und Kontras aufschreiben und so kannst du eine gute Entscheidung treffen/Lösung finden.“  Also versuchte ich mein Hirn auszupressen. Oft erfolglos. Schon mal versucht eine alte, vertrocknete Zitrone auszupressen? Es erfordert viel Kraft und raus kommt nur wenig Saft. Zumeist waren die Entscheidungen, die ich auf Grundlage dieser Art der Problemlösung traf, ziemliche Fails und machten die anfängliche Problematik nur noch schlimmer.
Die großen und besten Entscheidungen meines Lebens traf ich NIEMALS mittels Nachdenken. Ich wiederhole

N I E M A L S .

Ganz im Gegenteil: Ich traf keine Entscheidung. Die Entscheidung traf sich selbst. Wollt Ihr ein Beispiel?
Ich bin seit 7 Jahren selbstständig tätig. Für viele Menschen ist das eine wichtige Entscheidung im Leben.
Eines Tages rief mich mein heutiger Kollege und bester Freund an:

„Du bist doch Übersetzerin, oder?“
„Ich bin in Ausbildung, ja.“
„Kannst du mir den Inhalt einer Webseite übersetzen?“
„Ja, natürlich.“
„Du müsstest mir lediglich eine Rechnung schreiben.“
„Ok, was muss ich dafür tun?“
„Dich selbstständig melden.“
„Ok.“

Ein paar Tage später fuhr ich zum Finanzamt und holte den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Ich füllte ihn aus. Ich gab ihn ab. Ich war selbständig. Einfach so. Es war der 5. Februar 2014. Dieses Jahr sind es stolze sieben Jahre DASBIRŌ. BAM.

05.02.2014 – Und dann war ich selbstständig. Einfach so.

Wir spulen ein paar Jahre zurück: Juni 2010.
In welcher Stadt mache ich meine Ausbildung zur Übersetzerin? Für viele Menschen ist das eine wichtige Entscheidung im Leben. Würzburg, Erlangen oder Heidelberg? In Würzburg hatte ich bereits gelebt, in Heidelberg waren die Kosten für Schule und Miete vergleichsweise hoch und diese Stadt kannte ich genauso wenig wie Erlangen. Eine Freundin war bereits auf der Schule für Übersetzer in Würzburg und hatte mir angeboten eine Rundtour zu machen und danach das Anmeldeformular abzugeben. An jenem Morgen sollte mein Wecker klingeln und beim Augenaufschlag sollte ich tief in mir spüren „NEIN!“. Ich würde dieses Gefühl nicht hinterfragen, sondern ihm folgen. Ich entschied mich für Erlangen. Jahrelang wusste ich nicht, warum es ausgerechnet Erlangen sein sollte. Ich witzelte “In Erlangen soll ich etwas erlangen! Höhö!”. Im Jahr 2012 traf ich meine Kinesiologin. Ich sollte mein Bewusstsein erweitern. Zwei Jahre später stand ich an der roten Ampel an der Kreuzung Henkestraße/Schuhstraße mitten in der Rush Hour und plötzlich verstand ich viele Begegnungen, Stationen und Entscheidungen meines bisherigen Lebens. WOW! 😲 Ich sollte in Erlangen meine wahre Bestimmung erlangen! DASBIRŌ. BAM.

Was haben diese beiden Geschichten gemeinsam? Es waren die besten Entscheidungen meines Lebens. In keinen der beiden Stories habe ich eine Entscheidung ausschließlich mithilfe meines Intellektes getroffen (und glaubt mir davon haben wir Menschen genug, um die Dinge zu verkomplizieren, hahah!). Selbstverständlich durchliefen mein System auch Gedankengänge, wie bspw. „Heidelberg ist zu teuer“. Aber sie machten einen Bruchteil dessen aus, was zur Entscheidungsfindung wichtig war. Mein Körper fühlte sich entspannt an – keine Kopf- oder Magenschmerzen. Ich zerdachte keine von beiden Situationen. Ich wurde geführt. Ich vertraute auf Etwas, das ich nicht in Worte fassen kann. Ich „wusste“ was „richtig“ ist und was nicht. Es geschah. Es gab keine Anstrengung.

Ich unterbrach den Spülvorgang überrascht von dieser Feststellung und sagte zu meiner Freundin: „Ich treffe keine Entscheidungen, ich weiß es einfach. Wie beim Zusammenkommen mit einem Mann oder bei der Trennung. Solche Entscheidungen treffe ich nicht. Sie kommen auf mich zu. Das Gefühl sagt GO (hin zu dem Mann oder weg von ihm). Und es fühlt sich jedes mal leicht an.“ Wie die Entscheidung aufs Klo zu gehen. Wenn die Blase drückt, stehst du auf und gehst piseln. Du hinterfragst nicht, analysierst nicht, du machst dir keine Sorgen. Du tust es einfach.
Wieso darf nicht jede Entscheidung im Leben so leicht fallen, wie aufs Klo gehen?

Es darf leicht sein.

TRUST IN DIVINE TIME!

Deine Effron-Genie🧚‍♀️⚡️